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Literatur > Buchbesprechungen > 10-senti Päts

Dr. Peter Feustel: EESTI - Estland 10-Senti-Päts Druckabarten und Plattenfehler, 308 Seiten DIN A4, 220 Detailzeichnungen von Dr. Renate Rothe- Feustel und mehrere Päts-Portraits, Broschur, (Bahruth Verlag + Druckerzeugnisse), ohne ISBN, € 45,-- plus Versandkosten [Vertrieb nur durch den Verfasser, Lerchenweg 14, 22885 Barsbüttel].

Es gehört nicht gerade zu den Selbstverständlichkeiten der philatelistischen Literatur, dass ein Autor sich in einem so umfangreichen Werk mit nur einer einzigen Marke auseinandersetzt, zumal noch mit dem wohl gängigsten Wert eines Landes. Ich gebe es offen zu, ich war im ersten Moment erschrocken, als ich davon hörte, dass über die 10-Senti-Päts ein grossformatiges Buch von über dreihundert Seiten erschienen sei. Der Schreck wandelte sich aber schnell in Respekt, als ich dieses gewichtige Werk in Händen hielt und darin zu stöbern begann.
Wer die Arbeit des Autors über die "Lettland Michel 46 b" kennt, wird sich leicht vorstellen können, mit welcher Akribie der Verfasser die zu behandelnde Materie ergründet und welche den meisten Sammlern verborgen bleibenden Details unterstützt durch die hervorragenden Illustrationen in den Blickpunkt des Leser gerückt werden um daraus die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und die innerhalb verschiedener Auflagen, Schalterbögen und Druckplatten sich über einen längeren Zeitraum zwangsläufig ergebenden Platten- und Feld-Merkmale sowie Druckabarten richtig zu lokalisieren und zuzuordnen.
Basis der Untersuchung waren mehr als zehntausend Einzelmarken und Einheiten, bis hin zum Glücksfall eines vollständigen Schalterbogens. Ergebnis der Analyse ist, dass das System der nachgewiesenen Merkmale auflagenunabhängig ist und zeigt, dass jede senkrechte Bogenreihe einem bestimmten Markentyp entspricht.
Wer Freude am Suchen und Entdecken hat, aber auch wer vermeintliche Massenware dem Dornröschenschlaf zu entreissen vermag, wird an diesem Buch nicht nur seine Freude, sondern vor allem einen unentbehrlichen Helfer haben. Auch wenn der Verfasser in seiner Nachbemerkung warnt: Niemand sollte enttäuscht sein, wenn die geschilderten Befunde nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar sind. Er selbst hat Monate gebraucht, um sich in die kleine Marke einzusehen und die Gruppen herauszuarbeiten. Für diese Arbeit können wir nur herzlich danken und zur Leistung gratulieren.
Harry v. Hofmann

 
 
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